Stellungnahme zu Frank Hartmann "Mein Zuhause ist meine Burg"

20.05.19 –

Wenn ein Kommentar zu Widerspruch anregt, hat er seinen Zweck erfüllt, sehe ich auch so. Und hier gibt es einiges, was aus unserer Sicht richtiggestellt werden muss.

In NRW werden jeden Tag(!) ca. 10 ha unbebaute Fläche versiegelt, das entspricht 14 Fußballfelder. Die Vorgabe, diesen Flächenverbrauch auf 5 ha zu reduzieren, wird von der jetzigen Landesregierung leider torpediert. Aber sie wird auch merken, dass für Wasser, Pflanzen, Tiere – unsere Lebensgrundlage und-versicherung – unversiegelte Flächen lebensnotwendig sind. Wir sehen es jetzt schon an den katastrophalen Ergebnissen zu der Menge unserer Insekten und heimischen Vögel.

Wenn Sie heute sagen "wenn ich mir für viel Geld ein Grundstück kaufe und dort meinen Lebenstraum erfülle, dann lassen sie mich bitte mit Vorschriften in Ruhe" erinnert das so ein bisschen an die ersten Einwanderer von Amerika, aber ist heute vor allem in Deutschland überhaupt nicht mehr nachvollziehbar. Wir leben in einer Zeit, in der mit natürlichen Ressourcen – darüber wird ja auch in Ihrer Zeitung dankenswerterweise häufig berichtet – sehr sorgfältig umgegangen werden muss. Wenn Sie heute ein Stück des immer wertvoller werdenden Bodens erwerben, gehen Sie damit auch Verpflichtungen, denn so, wie Sie damit umgehen, betrifft es uns alle. Ich möchte vor dieser populistischen Aussage warnen "Mit dem was mir gehört, kann ich machen was ich will", hört sich nett an, wird auch gern von manchen Autofahrern benutzt, ist aber auch genauso verheerend falsch.

Richtig ist, dass wir alle unserer Vorschriften und Regelungen immer wieder überprüfen müssen, ob sie sinnvoll sind, aber ich kann Ihnen eins prophezeien, je weniger wir jetzt bzgl. Umwelt und Natur regeln, umso härter und umfangreicher werden Regelungen in naher Zukunft auf uns zukommen.

Andreas Sültrup

Kategorie

Umwelt