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08.07.20 –
"Unsere toten Gründerväter nicht so schlecht behandeln"
Die letzte Ratssitzung hatte im öffentlichen Teil ein Ende mit betretenem Schweigen: Frau Jensen hatte ein Statement abgegeben, wo sie sich für die zurzeit diskutierten Gründerväter Dr. Max Ilgner und Wilhelm Kern einsetzte. Das ist ihr gutes Recht, aber ihr letzter Satz gibt mir dann doch zu denken: Die beiden Männer wären in der "Partei" gewesen, aber das wären doch heute wichtige Männer auch, die Mitglied von CDU und SPD sind.
Das hätte wenigstens einer kurzen Antwort des Bürgermeisters bedurft. Die NSDAP mit den heutigen Parteien gleichzusetzen, ist – vielleicht gedankenlos dahergeredet – doch ein deutliches Zeichen, dass die Aufarbeitung der Geschichte Espelkamps nicht mit dem Ende des Krieges beginnen darf. Einige Gründerväter hatten eine Vorgeschichte in der NS-Zeit. die man nicht einfach ausklammern kann. Denn der von Deutschland begonnene Krieg, die millionenfache Menschenvernichtung führte zu Vertreibung, Flucht und Elend und letztendlich auch zum Aufbau dieser neuen Stadt.
Auch wenn die o.g. Männer viel Gutes für den Aufbau der Stadt getan haben, ist eine Ehrung durch einen Straßennamen, besonders im Fall Dr. Max Ilgner, eine Verhöhnung der Widerständler im 3. Reich und der vielen Opfer dieses Regimes.