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23.10.23 –
Die Fraktion B90/GRÜNE Espelkamp beantragt über folgendes Abstimmen zu lassen: Der Rat der Stadt Espelkamp möge beschließen, das Waldstück südlich der Koloniestraße, östlich der Gabelhorst, nördlich Am Fabbenstedter Graben (hier: „Gabelhorstwald“) dauerhaft unter Schutz zu stellen.
Aufgrund der Brisanz des Themas wird eine namentliche Abstimmung beantragt.
Begründung:
Die betreffende Waldfläche wird seit einigen Monaten als möglicher Standort für ein neues Krankenhaus gehandelt. Mit dieser Baumaßnahme würde jedoch die größte noch existierende innerstädtische Waldfläche vernichtet. Das Abholzen und die Bebauung dieses Geländes ist aus Gründen des Umwelt- und Artenschutzes sowie aufgrund der notwendigen Klimafolgenanpassung dauerhaft zu verhindern.
Als Folge des Klimawandels ist mit deutlich wärmeren und trockeneren Sommern und damit sinkenden Grundwasserspiegeln zu rechnen. Der Gabelhorstwald trägt erheblich zur Abkühlung des innerstädtischen Klimas bei und damit zum (Gesundheits-) Schutz und zur Lebensqualität der Espelkamper BürgerInnen. Ebenso leistet der Wald einen großen Beitrag zur Grundwasserbildung, welches bereits jetzt ein schützenswertes Gut darstellt.
Daneben beherbergt der Gabelhorstwald eine schützenswerte Artenvielfalt, die man nicht zerstören darf. Insbesondere die Vielfalt an Bäumen aller Altersstrukturen macht diesen Wald besonders robust und erhaltenswert. Im Vergleich zu neu angepflanzten Waldstücken hat sich ein gesunder Waldboden mit vielfältigen Bodendeckern entwickelt. Der artenreiche, teils sehr dichte Unterwuchs zusammen mit dem im Wald belassenen Totholz unterstreichen den Urwaldcharakter. Seltene Tierarten wie der Schwarzspecht finden hier ideale Lebensbedingungen.
Der Wald kann nur in seiner Gesamtheit als wertvolles Biotop erhalten werden. Das Gedankenspiel einen Teil des Waldes als Patientenwald zu erhalten, ist abwegig. Allein durch die Notwendigkeit einer Verkehrssicherungspflicht würde der einmalige Charakter des Waldes zerstört werden.
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