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14.04.19 –
Erstmalig ist auch die Stadt Espelkamp bei der Bewertung des ADFC-Fahrradklimas dabei. Zwar noch in überschaubarer Menge der Teilnehmer, aber immerhin als einzige Stadt aus dem Altkreis. So ist auch die Durchschnittsnote kein besonders aussagekräftiger Wert. Deutlich wird aber, dass das Fahrrad ein wichtiges Verkehrsmittel für viele Espelkämper ist und sie sich Gedanken um Sicherheit und Komfort beim Radfahren machen.
Verwaltung und Politik tun sich da deutlich schwerer. Mitte letzten Jahres haben Bündnis 90/Die Grünen den Antrag für ein Fahrradkonzept eingebracht, passiert ist bis heute nichts. Im Gegenteil, fast kommentarlos hat das Ordnungsamt eine Vorgabe der StVO und die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA), die schon einige Jahre alt sind, jetzt umgesetzt: Fahrradfahrende sollen im Stadtbereich, wenn kein richtiger Radweg vorhanden ist, auf der Straße fahren. Grundsätzlich kein schlechter Gedanke, denn jetzt sind die Fahrradfahrer wesentlich eindringlicher gezwungen, auf der rechten Straßenseite zu fahren und sie befinden sich im Blickfeld des Autofahrers. Aber was bedeutet das bei der heutigen Verkehrssituation? Vor kurzem schrieb mir eine Espelkämperin, sie fühle sich als Radfahrende für die Autofahrer als lebendigen Bremsklotz missbraucht. Immer breitere und wuchtigere Autos fahren auf den Straßen, da haben Fahrradfahrer keine Chance.
81 % der Radfahrenden, deutlich mehr als beim letzten Klimatest, möchten getrennt vom Autoverkehr Rad fahren. Das wird auch zu Recht in Espelkamp gefordert. Gerade Kinder und ältere Leute sind extrem verunsichert, wenn sie gemeinsam mit den Autos auf der Straße fahren müssen. Wir müssen Platz schaffen für eigene Radspuren und das nicht zu Lasten der Bäume, wie die CDU bei der letzten Ausschusssitzung süffisant in Richtung GRÜNE bemerkte, sondern hier müssen Straßenbreite und Parkplätze etwas von ihrem Platz abgeben.
Letztendlich ist es eine win-win-Situation für alle: Wenn Rad fahren sicherer wird, fahren mehr Leute Rad und weniger mit dem Auto, wir brauchen weniger Parkplätze, Luftverschmutzung und Lärm sinken und wir bleiben gesund, weil wir uns mehr bewegen.
Lasst uns dafür kämpfen, dass beim nächsten Fahrrad-Klimatest der Pfeil bei Espelkamp nach oben zeigt.
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