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25.09.19 –
"Wenn du nun Wohltätigkeit übst, sollst du nicht vor dir herposaunen lassen, wie die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, damit sie von den Menschen geehrt werden." (Mt 6,2) …
diesen alten Spruch aus der Bibel haben Bürgermeister und Verwaltung nun ein bisschen verkürzt und daraus Tue Gutes und rede darüber: gemacht. Zuerst die bisherigen Klimaschutzbemühungen im letzten Stadtentwicklungsausschuss oder dann über Facebook die vielen Ausgleichs- maßnahmen für die Baumfällungen in Espelkamp und jetzt der "Aschermittwoch der Espelkamper CDU" beim Schinkenfrühstück am Freitag. Da wird mal richtig "vom Leder gezogen". Da konnte man froh sein, dass es im Bürgerhaus eine Klimaanlage gibt, sonst hätte man vor lauter Selbstbeweihräucherung die Bühne mitsamt dem Bürgermeister nur noch erahnen können.
Hellhörig muss man schon werden, wenn die Ehrenbürger für Maßnahmen zum Klimaschutz herhalten müssen: Bäume und Blühwiesen auf der ganzen Welt…planvoll aufeinander abgestellt und effektiv.
Und dann sagt der Bürgermeister noch, dass es seit 2011 20.000 Bäume mehr gibt im Stadtgebiet. Um das zu hinterfragen haben Bündnis90/Die Grünen eine Anfrage gestellt. Wir fragen uns wo diese Bäume sind? Im großen Einkaufsviertel Breslauer Straße Ost, im Borås-Park, Im Ostlandviertel, an der Koloniestraße, am Hindenburgring, usw. jedenfalls nicht mehr. Dafür aber jede Menge neuer Parkplätze für noch mehr Autos in der Innenstadt.
Ein weiteres Eigentor schießt der Bürgermeister beim Radverkehr. Erst werden alle Schilder abgebaut, die den Fahrradverkehr auf dem Bürgersteig erlauben, dann malt man auf der Straße ein paar Piktogramme und dann erst wird auf Drängen der GRÜNEN ein Radverkehrssicherheitskonzept in Auftrag gegeben, weil sich verständlicherweise viele Radfahrer auf der Straße zusammen mit den Autos unsicher und gefährdet sehen. Aber dieses Konzept lässt weiter auf sich warten. Ist diese Vorgehensweise "Planvoll, aufeinander abgestellt und effektiv"?
Wenn man Klimaschutz ernst nimmt, dann preist man sich nicht die ganze Zeit selbst, was man schon alles Tolles gemacht, denn das ist eindeutig zu wenig, wie uns die Jugendlichen immer eindringlicher ermahnen. So aber wird man den Verdacht nicht los, dass hier nur abgelenkt werden soll von den vielen Klima"sünden" in der Vergangenheit und dass man die zukünftige Anstrengungen bzgl. Klimaschutz gar nicht groß verstärken muss.
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